RAUMMETAMORPHOSE
Die städtebauliche Grundidee leitet sich aus der Analyse des Ortes und den vorhanden typologischen Bausteinen ab. Haupteinheit der dörflichen Struktur bildet der Dreiseitenhof, welcher als wiederkehrendes Element die Grundlage der städtebaulichen Setzung bildet. In der Neuinterpretation des Platzes wird die Bestandsvegetation in die räumliche Ausformulierung der Dreiseitenhofidee mit einbezogen. Der im Status quo durch eine große Grünfläche und eine prachtvoll gewachsene Platane geprägte Dorfplatz wird im freiraumplanerischen Entwurf im Sinne einer Raummetamorphose weiterentwickelt.
DORFGARTEN
Ein Dorfgarten soll in Zukunft den Platz mit einer neuen Freiraumtypologie sinnvoll anreichern und das Angebot an nutzbaren, qualitätvollen Aufenthaltsräumen erweitern. Die Platzgestaltung ermöglicht durch die gewählte Größe eine Reihe an unterschiedlichen Bespielungen. Die leichte Topographie des Geländes wird durch eine auslaufende Stufenanlage zur Balgheimer Straße hin gefangen. Die Zugänglichkeit zur Kirche wird in die Gestaltung des Platzes integriert. Ein Baum mit Sitzmöglichkeit setzt einen visuellen Bezugspunkt und generiert weitere Aufenthaltsqualität. Der Bereich erhält nun seine angemessene Wichtigkeit im städtebaulichen Kontext.
STRASSENFUNKTION
Die neu organisierte Pfarrgasse ermöglicht einen harmonischen Abschluss des Kirchenareals in Richtung Osten. Die großzügig gestaltete Grünfläche schafft einen angenehmen Abstand zur neuen Friedhofsmauer. Des Weiteren lassen sich eine Grünverbindung und ein Großteil der benötigten PKW -Stellplätze in diese Fläche unaufgeregt integrieren. Abschluss im Norden bildet ein weiterer kleiner Platz am ehemaligen Rathaus. Ein lichter Baumhain bespielt die Fläche. Die Straßenfunktion soll sich hier bewusst der Gestaltung unterordnen und den anrainenden Funktionen (Kirche und Karitatives Wohnen) qualitätvolle Vorbereiche ermöglichen.
Alle versiegelten Flächen werden durch einen einheitlich gestalteten Belag aus Granitpflaster mit teilweise gesägten Oberflächen zusammengehalten und verknüpft. Die Fahrbahn wird in Teilbereichen durch die ausgepflasterten Entwässerungsrinnen markiert ohne Barrieren aufzubauen. Alle Verkehrsflächen sind als gleichberechtigte Begegnungsräume konzipiert.